


Auch heute noch sind Frauen in vielen Bereichen benachteiligt und selbst über 100 Jahre alte Forderungen noch nicht erfüllt. Weltweit leiden Frauen unter patriarchalen Strukturen. Gesellschaftlich akzeptierte oder sogar geförderte Gewalt und Unterdrückung keine Seltenheit.
Wir müssen auch in Deutschland begreifen, dass wir zwar die Gleichberechtigung im Grundgesetz verankert haben, aber diese in der Realität noch nicht umgesetzt ist,
denn:
- Frauen verdienen weniger Geld als Männer bei gleicher Tätigkeit,
- frauendominierte Berufe werden schlechter bezahlt, als die männerdominierten,
- Frauen stoßen auf dem Weg in Führungspositionen an „gläserne Decken“
- Frauen übernehmen überwiegend die unbezahlte Familien- und Sorgearbeit,
- Frauen sind am stärksten von Altersarmut bedroht,
- unser Steuerrecht bevorteilt das traditionelle Familienbild,
- unsere Bildung reproduziert Geschlechterstereotype,
- Frauen werden häufig Opfer sexueller Gewalt,
Jedes Jahr finden verschiedene Aktionen und Veranstaltungen um den 8. März statt, die auf diese und weitere Ungerechtigkeiten aufmerksam machen. Der Frauentag wurde zum Tag der Frauensolidarität und des gemeinsamen Kampfes für Gleichstellung.
Auch über den internationalen Frauentag hinaus ist es wichtig, sich mit feministischen und gleichstellungspolitischen Themen und Fragestellungen auseinanderzusetzen und mit Nachdruck politisch zu handeln, auch durch Gesetzesinitiativen. Bloße Versprechungen haben uns bislang nicht weitergebracht.
Solange Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft fortbestehen, hat der Weltfrauentag seine Berechtigung. Es liegt an uns, den internationalen Frauentag zu erhalten und für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der alle Menschen gleich, frei und solidarisch miteinander leben.
In Braunschweig veranstaltet das 8. März-Bündnis jedes Jahr eine Woche mit interessantem Programm.
Kommentar von Nadine Hermann,
stellvertretende ASF-Vorsitzende in Braunschweig und Gleichstellungspoltische Sprecherin der Jusos