


Labitzke: Frau Ohst, wir gratulieren Ihnen zur Wiederwahl zur Bezirksbürgermeisterin im Stadtbezirk Schunteraue. Überschattet wurde Ihr Dienstantritt mit einem weiteren tragischen Unglück im Bereich des Bahnüberganges am Steinriedendamm. Warum hat es so lange gedauert, bis die Deutsche Bahn sowie die Stadtverwaltung hier reagiert haben?
Ohst: Natürlich bin ich sehr erschüttert, dass innerhalb eines so kurzen Zeitraums drei so schwere Unfälle passiert sind. Die Stadtverwaltung hat die Reparatur der Ampelanlagen im Sommer 2011 in Auftrag gegeben. Aber durch die veraltete Technik der bestehenden Anlagen musste alles neu errechnet und gebaut werden. Im Januar 2012 wurde die Verkehrsanlage in Betrieb genommen. Sie ist wieder mit der Signalanlage der Deutschen Bahn AG kompatibel. Diese Baumaßnahme lag in der Verantwortung der Stadt.
Labitzke: Nun setzt die Verwaltung einige Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit um, wie die Wiederinbetriebnahme der Ampelanlage am Bahnübergang Steinriedendamm in Kralenriede. Was muss aus Ihrer Sicht noch geschehen, damit eine uneingeschränkte Sicherheit in dem Bereich hergestellt wird?
Ohst: Nach wie vor ist die Deutsche Bahn AG am Zug. Der Bezirksrat will nach wie vor, dass die Sicherheit am Bahnübergang durch Halbschranken verstärkt wird. Da dieser Bahnübergang schon seit über 50 Jahren an dieser Stelle besteht, ist für uns nicht einzusehen, dass das ganze Prozedere eines Planfeststellungsverfahrens sein muss und sein wird. Hier werden wir am Ball bleiben. Außerdem werden wir an unserem Antrag „Erneuerung des Zauns am Gleisbett der Straße Kehrbleeke“ festhalten, um auch hier wieder für mehr Sicherheit zu sorgen.
Labitzke: Auch das Thema „Verbesserung der Nahversorgung“ ist eines der Themen, dass sie als Bezirksbürgermeisterin seit Jahren im Bereich Schuntersiedlung / Kralenriede immer wieder auf die Tagesordnung setzen. Wie sieht hier die Entwicklung bei Ihnen vor Ort aus?
Ohst: Wir wollen die Nahversorgung bei uns verbessern. Schon im Sommer 2010 wurde uns die Aufhebung der Veränderungssperre des Geländes um das Einkaufszentrum am Bienenroder Weg zur Abstimmung vorgelegt. Hier geht es in erster Linie um das Gelände der DLR, welches veräußert werden soll. Bis heute ist leider noch nichts weiter passiert. Pläne liegen der Verwaltung zur Vorbereitung für die Ratsgremien vor. Es wäre aber sehr gut, wenn hier beschleunigt gearbeitet würde. Selbstverständlich werden wir die Bevölkerung informieren, wenn sich die Nahversorgung verbessert.
Labitzke: Ende vergangenen Jahres fand auch bei Ihnen ein BZ-vor-Ort-Gespräch statt. Was wünschen sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Schunteraue, um die Lebensqualität bei Ihnen vor Ort zu verbessern? Wo erhoffen sie sich zukünftig auch als Bezirksbürgermeisterin mehr Unterstützung vom Rat der Stadt Braunschweig sowie der Stadtverwaltung?
Ohst: Das Wichtigste ist für unseren Stadtbezirk der Bau einer Sport- bzw. Mehrzweckhalle an der Grundschule Kralenriede. Die Kinder werden seit über 50 Jahren zum Sportunterricht nach Waggum gefahren. Auch die Vereine hätten größeren Nutzen von einer möglichen Halle. Wir warten auf den Schulentwicklungsplan, damit unser Bedarf festgestellt wird. Gerne hätten wir auch einen Jugendplatz in der Schunteraue etwas weiter weg von der Wohnbebauung, als der Bolzplatz an der Schule. Wir hoffen da auch auf Hilfe der Jugendpolitiker im Rat der Stadt Braunschweig.
Labitzke: Frau Ohst, wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Ausführung Ihres Amtes.
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