Landesregierung will Förderung einstellen: Existenz des Braunschweiger Filmfestivals gefährdet

Die Landesregierung plant, die seit 2007 bestehende Förderung der Film- und audiovisuellen Medienwirtschaft einzustellen. Das bringt auch die Durchführung des Braunschweiger Filmfestivals in Gefahr. Der Braunschweiger Landtagsabgeordnete Klaus-Peter Bachmann stellt deshalb zusammen mit anderen Kulturpolitikern seiner Fraktion eine Kleine Anfrage an die Landesregierung.

Die Landesregierung plant die seit 2007 bestehende Förderung der Film- und audiovisuellen Medienwirtschaft aus Strukturmitteln einzustellen. Damit würde die niedersächsische Filmfestivalförderung um über 25 % reduziert. Die Mittel sollen zudem ab 2014 ganz wegfallen.

Damit wird die wirtschaftliche Substanz der Filmfestivals, auch in Braunschweig, bedroht. In einer gemeinsamen Erklärung protestiert das Netzwerk der niedersächsischen Filmfestivals gegen die geplante Mittelkürzung. Die Filmfestivals fordern die Förderung im Dialog gemeinsam weiterzuentwickeln. Mitglieder des Festivalnetzwerks sind die internationalen Filmfestivals in Braunschweig, Emden, Oldenburg und Hannover („up-and-coming“), das European Media Art Festival und das Unabhängige Filmfest in Osnabrück, das „Sehpferdchen“-Festival in Hannover und das Europäische Filmfestival in Göttingen“.

Die SPD-Landtagsfraktion wirft der Landesregierung vor, die niedersächsischen Filmfestivals in ihrer Existenz zu gefährden. „Festivals sind ein wichtiges Instrument, anspruchsvolle Filme in Niedersachsen zu fördern und einem breiten Publikum zu präsentieren. In Niedersachsen gibt es ein starkes Festivalnetzwerk, das nun beschädigt werden soll“, erklärte Daniela Behrens, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, am Donnerstag in Hannover. Mit Entsetzen habe man die Informationen aufgenommen, die Landesregierung plane die seit 2007 bestehende Förderung der Film- und audiovisuellen Medienwirtschaft aus Strukturfördermitteln der EU (EFRE-Gelder) einzustellen.

„Durch den Wegfall der EFRE-Fördermittel würde die Festivalförderung um mehr als 25 Prozent reduziert. Das bedeutet für einzelne Festivals den wirtschaftlichen Ruin. Diese Förderpolitik ist ein weiteres Indiz von verfehlter Kultur- und Medienpolitik“, sagte Behrens. Die SPD-Kulturpolitikerin forderte die Landesregierung auf, gemeinsam mit den Mitgliedern des Festivalnetzwerks im Dialog ein mittelfristiges Finanzkonzept zur Weiterentwicklung der Festivals zu entwickeln. Zu den konkreten Auswirkungen der geplanten Mittelkürzungen hat die SPD-Fraktion eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt.