Fritz Bauer – der vergessene Sozialdemokrat

"Fritz Bauer ist eine der interessantesten Persönlichkeit der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ihm ist es zu verdanken, dass die juristische Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Dritten Reichs nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Gang kam und bis zu den Epoche machenden Auschwitz-Prozessen geführt werden konnten. Es war Fritz Bauer, der Israel den entscheidenden Hinweis gab, wo sich Adolf Eichmann versteckt hielt.

"Fritz Bauer, 1903 in Stuttgart geboren, war ein promovierter Jurist aus ‚Freiheitssinn‘. Aus einer jüdischen Familie stammend, trat er in den 20er Jahren der SPD bei, kam nach der ‚Machtergreifung‘ ins KZ, konnte erst nach Dänemark, dann nach Schweden fliehen. Nach dem Krieg wirkte er zunächst als Generalstaatsanwalt in Braunschweig, dann in Hessen bis zu seinem überraschenden Tod 1968.
Die Auseinandersetzung mit den Wurzeln nationalsozialistischen Handelns hielt Bauer für unumgänglich. In einem politischen Klima des Stillschweigens und Wegsehens betrieb Fritz Bauer Aufklärung, juristische Richtigstellung – etwa im Hinblick auf den deutschen Widerstand – und von Staats wegen Verfolgung der Nazi-Verbrechen."
Rezession zu dem Buch "Fritz Bauer (1903-1968). Eine Biographie" von Irmtrud Wojak

In Braunschweig führte Fritz Bauer den Remer-Prozess, der zur Rehabilitation der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 führte. Das Gericht schloss sich Bauers Auffassung in seinem Plädoyer an, der NS-Staat sei „kein Rechtsstaat, sondern ein Unrechtsstaat“ gewesen.

Der Bezirksrat Innenstadt hat gerade den Platz vor der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig in Fritz Bauer Platz umbenannt.

Nach eineinhalb Stunden endete die Veranstaltung. Alle waren sich einig, dass der politische Frühschoppen vom Ortsverein ein gelungene Veranstaltungsform ist. Gerne will man/frau sich wieder treffen.