SPD fordert mehr Verbraucherschutz und -information

Die SPD setze sich auf allen Ebenen für andere politische Rahmenbedingungen ein, die Verbraucher mehr schützten und besser informierten, erläuterte die für diese Fragen zuständige SPD-Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers. In Braunschweig hatte der CDU-Oberbürgermeister die Verbraucherberatung schließen lassen, erinnerte Klaus-Peter Bachmann. Mit der neuen Mehrheit im Stadtrat nach der Kommunalwahl halte die SPD jetzt ein Wahlversprechen und eröffne wieder eine Verbraucherberatung, berichtete Ratsfrau Annette Schütze.

Von links: die stellvertretenden ASF-Vorsitzenden Nadine Hermann und Simone Wilimzig-Wilke, Andrea Schröder-Ehlers (MdL Lüneburg/Elbe) und Klaus-Peter Bachmann MdL
von links: Andrea Schröder-Ehlers mit Nadine Hermann

Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) hatte am 3. Juli zu einer Veranstaltung zum Thema Verbraucherschutz und Verbraucherrechte in die Schlossstraße eingeladen. Referentin war die Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers, Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Verbraucherschutz und damit zuständig für Themen wie Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucher, Demografie usw.

Die beiden stellvertretenden ASF-Vorsitzenden Nadine Hermann und Simone Wilimzig-Wilke moderierten den Abend, der mit einer Einführung von Schröder-Ehlers begann, woran sich Frage- und Diskussionsrunden zu Themenblöcken anschlossen.

Das „Bild des mündigen Verbrauchers“ sei ein Irrtum, erläuterte Schröder-Ehlers, denn wir alle fällten beim Kauf von zum Beispiel Lebensmitteln eine Entscheidung, ohne beispielsweise über Haltung und Fütterung der Schlachttiere oder Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter Bescheid zu wissen. Darum setze sich die SPD für andere politische Rahmenbedingungen ein, die Verbraucher mehr schützten. Sie brauchten mehr Informationen über Zusammenhänge bei der Nahrungsmittelproduktion und in anderen Bereichen wie Gesundheit, Versicherungen, Medikamente, erklärte Schröder-Ehlers. Diese Informationsvermittlung könne schon in der Schule beginnen. „Wie soll unsere Nahrung künftig produziert werden und was sind wir bereit, dafür zu zahlen?“, fragte sie. Müssten Obst und Gemüse um die halbe Welt transportiert werden, damit alle Sorten auch außerhalb der örtlichen Saison angeboten würden? Auch der Schutz von Boden, Luft, Wasser müsse bedacht werden. Der Markt regele sich nicht von allein, erinnerte Schröder-Ehlers. Die SPD wolle den Anteil der Biolebensmittel, derzeit 5 bis 7 %, verdoppeln, aber auch die Standards bei konventionell produzierter Nahrung erhöhen. Der Gentechnik mit ihren Risiken stehe man ablehnend gegenüber.

Bachmann bedankte sich herzlich bei seiner Kollegin für ihre sehr gut verständlichen Erklärungen.  Aus seiner Sicht als Kreisvorsitzender der AWO, die auch Träger von Kitas ist, regte er an, Kindern bereits vor der Schule in den Kitas Wissen über gesunde Ernährung nahezubringen.

Ratsfrau Annette Schütze stellte den lokalen Bezug zum Thema her. CDU-Oberbürgermeister Hoffmann hatte der hiesigen Verbraucherberatung die finanziellen Mittel entzogen, sodass sie schloss. Mit der neuen Ratsmehrheit werde, voraussichtlich zum 1. Januar, eine neue Verbraucherberatung an einem zentral gelegenen Ort in der Stadt eröffnet, berichtete Schütze. Verhandlungen über Einzelheiten laufen derzeit. Damit halte die SPD ein Versprechen aus dem Kommunalwahlkampf. Braunschweig sei die erste Stadt, die nach der Schließung die Beratung wiedereröffne.


Text: Sigrid Herrmann