125 Jahre im Dienste der Grundlagenforschung: SPD gratuliert der PTB zum Jubiläum

In Braunschweig wird die Zeit gemacht – dass weiß jedes Kind in Deutschland. Präzision zählt bei der PTB seit frühester Stunde zum Alleinstellungsmerkmal. Und so ist es nicht verwunderlich, dass seit ihrer Gründung im Jahr 1887 (damals noch als Physikalisch-Technische Reichsanstalt, PTR, in Berlin) in Braunschweig die Standards beim Messen gelegt werden: sei es bei der Zeit, bei Längenmaßen oder bei der Massen- und Volumenberechnung.

Sabine Pesditschek, Annegret Ihbe, Manfred Pesditschek, PTB-Präsident Prof. Dr. Joachim Hermann Ullrich, Simone Wilimzig-Wilke, William Labitzke

Laut Medienangaben waren über 10.000 Menschen gekommen, um am Tag der offenen Tür der PTB in Braunschweig Physik hautnah zu erleben. An fast 30 Haltepunkten konnten Hobby-Wissenschaftler Halt machen und live experimentieren. Doch was an diesem Tag scheinbar spielerisch einfach vorgeführt wurde, ist in Wahrheit schwer erarbeitet. Und so öffnete PTB-Präsident Prof. Dr. Joachim Hermann Ullrich auch der SPD seine Türen, um einen Einblick in die tägliche Arbeit der 1.900 Mitarbeiter der PTB zu geben.

Im Bereich der Grundlagenforschung und Entwicklung, aber auch im Bereich der Nachwuchsqualifizierung, arbeitet die PTB eng mit den benachbarten Hochschulen zusammen. Die Bündelung der Kompetenzen der drei technischen Hochschulen in Niedersachsen in der „Niedersächsischen Technischen Hochschule“ (NHT) sieht der PTB-Präsident aber nicht nur positiv. „Die Verlagerung von Teilen der Physik aus Braunschweig nach Hannover trifft uns schwer, so gut auch die Zusammenarbeit mit der Leibniz-Universität traditionell funktioniert. Als führendes Metrologieinstitut in der Welt fühlen wir uns gewissermaßen an der Basis amputiert, wenn die lokale Hochschule die Physik für verzichtbar hält.“

Doch die PTB erschließt neben der Tätigkeit in der Grundlagenforschung auch neue Themenfelder: Sie wird zur Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich der Elektromobilität. „Im Bereich der Vernetzung der unterschiedlichen Systeme beim Ladevorgang sehen wir noch immensen Handlungsbedarf – hier bringen wir uns mit unserem Knowhow aktiv ein“, schilderte Prof. Dr. Ullrich eines der komplexen Themen, mit der sein Haus zurzeit betraut ist. Und so ist die PTB auch mit dabei, neue Forschungsprojekte praxistauglich zu machen.

Und zum Abschluss richtet Prof. Dr. Ullrich noch eine Bitte an die Politik: Freuen würde er sich, wenn Baugenehmigungsverfahren im Bereich der Forschung und Entwicklung stark verkürzt würden: „Bis ein neues Forschungsgebäude genehmigt und gebaut ist, so ist der Stand der Technik, den wir dort erforschen möchten, oft längst überholt“, so Ullrich. Und somit sei Zeit nicht nur Geld, sondern auch entscheidend für die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Braunschweig.

Doch die PTB hat noch viel Zeit vor sich: Mit dem Umbau des Eingangsbereiches bekennt sich die PTB klar zum Standort Braunschweig. Die PTB ist nicht nur Aushängeschild für unseren Stadtbezirk, sondern auch Arbeitgeber und Ausbildungsort für unzählige Menschen in unserer Nachbarschaft. Herzlichen Glückwunsch und auf mindestens weitere 125 Jahre!

Ihr William Labitzke

Mehr Infos zur PTB finden Sie HIER