

Die SPD-Ortsvereins- und Fraktionsvorsitzende im Bezirksrat Jutta Heinemann begrüßte die Anwesenden. Sie ist selbst seit ihrem 16. Lebensjahr in der Pflege beruflich tätig, jetzt als Pflegeleiterin eines Heimes in Braunschweig.
Bachmann begann sein Referat mit der Feststellung, dass er früher als Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (AWO) selbst beruflich mit dem Thema Pflege beschäftigt war, da die AWO viele Wohn- und Pflegeheime in Braunschweig betreibt. Außerdem habe er die Pflege mehrfach im Landtag thematisiert und zu Pflegekonferenzen der SPD in Braunschweig, oft zusammen mit Dr. Carola Reimann MdB, beigetragen.
In letzter Zeit habe ihn das Thema Pflege auch privat betroffen, da seine Mutter nach einem Krankenhausaufenthalt Kurzzeit- und Verhinderungspflege benötigte und seitdem dauerhaft im Betreuten Wohnen durch die ambulante Pflege (Sozialstation) versorgt wird.
In Niedersachsen befinde sich die Pflege in einer Notsituation, berichtete Bachmann. Es fehlten jetzt bereits 3000 Pflegekräfte mit steigender Tendenz. Die Bezahlung der Mitarbeiter sei zu schlecht. Die SPD fordere eine Zusammenlegung der Grundausbildung von Alten-, Kranken- und Gesundheitspflege mit Schulgeldfreiheit für alle Auszubildenden, ferner tariflichen Lohn, eine Erhöhung der Pflegesätze auf mindestens das bundesweite durchschnittliche Niveau und Bürokratieabbau in der Pflege.
Das sei nur mit einer Pflege-Bürgerversicherung zu finanzieren. Die SPD werde nach der Landtagswahl die Missstände beenden, bessere Rahmenbedingungen schaffen und „den Wildwuchs von zehn Jahren CDU/FDP-Regierung“ beenden, aber das gehe nur mit anderen Mehrheiten in Niedersachsen, schloss Bachmann.
Dann ging Jutta Heinemann auf die praktischen Schritte ein, die nötig werden, wenn ein Mensch pflegebedürftig wird. Sie verwies auf den „Seniorenwegweiser“ der Stadt, auf Beratungsmöglichkeiten beim Seniorenbüro und beschrieb die verschiedenen Angebote von ambulanter und stationärer Pflege. Am besten sei natürlich, wenn ältere Menschen sich bereits informierten und vorplanten, ehe Pflege bei ihnen nötig würde. Bei dem hohen Altersdurchschnitt der Bewohner im Süden von Braunschweig seien noch Angebote der Kurzzeitpflege oder ein weiteres Heim nötig, meinte Heinemann.
Bachmann verwies auf das sehr große Interesse bei der Gründungsveranstaltung zu einem Seniorenkreis im Heidberg. Es gäbe bestimmt auch viel Interesse an einer weiteren Veranstaltung ähnlich der heutigen, dann mit Blick auf die Bundesgesetzgebung zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Carola Reimann.
Text und Fotos: Sigrid Herrmann