Stadtspaziergang und AsF-Herbstcafé in Erinnerung an Martha Fuchs

Auf den Spuren der ehemaligen Braunschweiger Oberbürgermeisterin Martha Fuchs fand am 13. Oktober ein Spaziergang vom Arbeitskreis Andere Geschichte e.V. statt. Im Anschluss lud die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im SPD-Unterbezirk Braunschweig bei Kaffee und Kuchen zum „Herbstcafé“ mit Kurzvortrag von Ratsfrau Annette Schütze zum 120. Geburtstag von Martha Fuchs in den Volksfreundsaal in die Schloßstraße ein.

Frauencafé 2012

Die Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger hatten am Samstag die Gelegenheit, sich auf einem Spaziergang „Auf den Spuren von Martha Fuchs“ über diese herausragende Sozialdemokratin zu informieren. Der Spaziergang startete an der Comeniusstraße 20 und ging über verschieden Stationen wie die Comeniusschule und das Staatstheater zum Rathaus, zur Münzstraße sowie zum Schloss und endete beim Volksfreundhaus in der Schlossstrasse. Annette Schütze und Isolde Saalmann führten durch verschiedene Stationen ihres Lebens und Wirkens.

Rundgang „Martha Fuchs“ (Bilder: William Labitzke)

 

Die Ratsfrau Annette Schütze berichtete sachkundig und fundiert über das Leben und Wirken von Martha Fuchs, die erste und bisher einzige weibliche Oberbürgermeisterin und Ehrenbürgerin der Stadt Braunschweig. Bereits vor zwanzig Jahren verfasste Annette Schütze eine erste Einzelschrift als Erinnerung an eine außergewöhnliche Frau und Sozialdemokratin, die am 1. Oktober diesen Jahres 120 Jahre alt geworden wäre.
Dem Engagement der ehemaligen AsF-Unterbezirksvorsitzenden Isolde Saalmann ist es zu verdanken, dass an diesem Geburtstag eine Persönlichkeitstafel über Martha Fuchs enthüllt werden konnte. Fuchs hat mit ihrer ganzen Persönlichkeit, mit viel Mut, großer Menschlichkeit und mit unerschütterlicher Überzeugungskraft die deutsche Sozialdemokratie bereichert und die Stadt Braunschweig in der Nachkriegszeit geprägt. Die Tafel steht nun in der Comeniusstraße 20, dem letzten Wohnort dieser außergewöhnlichen Frau, die 1946 von der britischen Militärregierung als erste weibliche Ministerin im damaligen Westdeutschland berufen wurde.
 

Herbstcafe 2012 (Bilder: William Labitzke)

 

Ein ehemaliger Nachbar, der mit seinen Eltern und seinem Bruder damals in die Nachbarwohnung einzog, beschrieb Martha Fuchs als eine „ganz normale Bürgerin mit einer großen sozialen Ader“. Seine Eltern seien auch Sozialdemokraten gewesen, berichtete er, und so habe er Martha Fuchs oft beim Diskutieren in der elterlichen Wohnung erlebt.

Zum Herbstcafé im Anschluss begrüßte die AsF-Unterbezirksvorsitzende Angelika Hitzmann die zahlreich erschienen Gäste, zu denen unter anderem auch die SPD-Bundesabgeordnete Carola Reimann, der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus-Peter Bachmann sowie die SPD-Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig Annegret Ihbe, die Ratsfrau Kate Grigat sowie die ehemalige Ratsfrau und Vorsitzende des Sozialausschusses Gabriele Hübner und die ehemalige Ratsfrau und SPD-Landtagsabgeordnete Isolde Saalmann gehörten.
So gab es bei Kaffee und leckerem Kuchen neben den vielen interessanten Informationen auch Gelegenheiten zur Unterhaltung in lockerer Runde – verbunden mit dem Wunsch doch dieser außergewöhnlichen Frau eine weitere Publikation zu widmen, in die auch die Berichte der noch lebenden Zeitzeugen einfließen könnten.

Von Ulrike Englisch-Simons
Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Braunschweig