


Text und Fotos: Sigrid Herrmann
Die Vorsitzende des Verbandes der Verbraucherzentrale Niedersachsen Sigrid Leuschner begrüßte die Anwesenden, unter ihnen Vertreter von Presse und Radio. Sie sagte, es sei „eine Ehre“, dass Gabriel gekommen sei. Dann würdigte sie die Verdienste von Klaus-Peter Bachmann, der sich jahrelang mit großer Intensität für die Wiedereröffnung einer Verbraucherberatungsstelle in Braunschweig eingesetzt hatte, bis es Anfang dieses Jahres endlich so weit war.
Nach ihr sprach Olaf Weinel, der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Niedersachsen e. V., über das „Marktwächterkonzept“. Vor 50 Jahren eröffnete die erste Verbraucherberatungsstelle in Braunschweig. Hätte es nicht eine zehnjährige Unterbrechung durch die Sparpolitik der CDU/FDP gegeben, könnte man das 50jährige Bestehen feiern. Im Januar eröffnete die neue Beratungsstelle in Braunschweig, die zu 70 % von der Stadt und zu 30 % von den Ratsuchenden finanziert wird. Die Fragestellungen seien heute andere als früher, bemerkte Weinel.
Er freute sich, dass der Niedersächsische Landtag einen Unterausschuss für Verbraucherschutz eingeführt hat.
Gabriel stellte interessierte Nachfragen. Er meinte, es solle möglichst in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt eine Beratungsstelle geben. Er sprach die Idee an, für die Finanzierung auch die Verursacher der Verbraucherprobleme heranzuziehen, zum Beispiel über die Einnahmen von Kartellstrafen. Diese gehen bisher an den Staat, erklärte Weinel.
Gabriel regte an, die Zuständigkeit für Verbraucherschutz vom Landwirtschaftsministerium zum Justizministerium zu verlagern.
Die Mitarbeiter stellten ihre Arbeit vor. Die meisten Probleme, mit denen Verbraucher zu ihnen kämen, drehten sich heute um die Bereiche Telekommunikation, Gewährleistung, Energieversorgung und Finanzen. Zwischen 20 und 40 Personen suchten pro Woche die Verbraucherberatung auf, telefonisch kämen etwa 100 Anfragen. Einige Ratsuchende ließen sich mehrfach zu jeweils anderen Themen beraten.