

Die Ministerin für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen, Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, stellte zunächst die Herausforderungen dar, die es im Hochschulbereich zu bewältigen gilt. Neben der Kompensation der Studiengebühren, die wegfallen werden (ca. 120 Millionen Euro), legte die Ministerin einen besonderen Schwerpunkt auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für wissenschaftlichen Nachwuchs und für die Mitarbeiter der Verwaltung. Dies spiele automatisch auch in die Qualität der Lehre mit hinein, so Dr. Heinen-Kljajic. Sie stellte aber auch klar, dass viele Innovationsprozesse nicht allein von Landespolitikern abhängen, sondern auch die Bundespolitik gefragt sei.
Die Bundestagsabgeordnete, Dr. Carola Reimann, sprach sich für eine Aufhebung des Kooperationsverbotes (zwischen Bund und Land) aus und erläuterte, dass viele Verfahren jetzt bereits in der Zuständigkeit des Bundes lägen. Neben einer Entbürokratisierung (Erleichterung von BAFÖG-Anträgen), betrifft das auch die sogenannten „Deutschland-Stipendien“, die in eine falsche Richtung wiesen. Vielmehr müsse man das BAFÖG innovieren und an die Zeit anpassen und darauf achten, dass weiterhin sozial gerecht bliebe. Prof. Dieter Jahn, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Technischen Universität zu Braunschweig, stimmte damit überein, dass viele Ideen der Politik in die richtige Richtung führen würden und somit ein Rahmen geschaffen würde, der die Handlungsfähigkeit der Universitäten erhielte.
Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Braunschweig (AfB), hatte zu einem FishBowl (Diskussionsrunde, in der auch Gäste aktiv mitreden können) eingeladen. Im Haus der Wissenschaft, der Technischen Universität zu Braunschweig, konnten die Gäste mit einem hochkarätig besetzten Podium über hochschulpolitische Inhalte und Visionen sprechen und sich und ihre Ideen einbringen.
Der Vorsitzende der SPD-AfB, Dennis Scholze, moderierte die Runde, die fast Seminarcharakter hatte, da sich das Podium und die Gäste an die Gesprächsregeln hielten und in einen konstruktiven Dialog eintraten.
Die Ministerin für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen, Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, stellte zunächst die Herausforderungen dar, die es im Hochschulbereich zu bewältigen gilt. Neben der Kompensation der Studiengebühren, die wegfallen werden (ca. 120 Millionen Euro), legte die Ministerin einen besonderen Schwerpunkt auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für wissenschaftlichen Nachwuchs und für die Mitarbeiter der Verwaltung. Dies spiele automatisch auch in die Qualität der Lehre mit hinein, so Heinen-Kljajic. Sie stellte aber auch klar, dass viele Innovationsprozesse nicht allein von Landespolitikern abhängen, sondern auch die Bundespolitik gefragt sei.
Die Bundestagsabgeordnete, Dr. Carola Reimann, sprach sich für eine Aufhebung des Kooperationsverbotes (zwischen Bund und Land) aus und erläuterte, dass viele Verfahren jetzt bereits in der Zuständigkeit des Bundes liegen. Neben einer Entbürokratisierung (Erleichterung von BAFÖG-Anträgen), betrifft das auch die sogenannten „Deutschland-Stipendien“, die in eine falsche Richtung zielten. Vielmehr müsse man das BAFÖG innovieren und an die Zeit anpassen, so Dr. Reimann.
Prof. Dieter Jahn, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Technischen Universität zu Braunschweig stimmte damit überein, dass viele Ideen der Politik in die richtige Richtung weisen würden und somit ein Rahmen geschaffen würde, der die Handlungsfähigkeit der Universitäten erhalte und ausbaue. Dissens kam jedoch in der Frage der studentischen Mitbestimmung auf. Die SPD geführte Landesregierung möchte die studentische Mitbestimmung an den Hochschulen stärken, dies gelte insbesondere für die Entscheidung über die Verwendung zur Verfügung gestellter Mittel durch das Land. Prof. Jahn begrüßte diese Idee, meldete jedoch auch Zweifel an, ob diese Mitbestimmung nicht dazu eingesetzt werden könnte, die Handlungsfähigkeit von Hochschulen einzuschränken, da zukunftsweisende, langfristige Vorhaben blockiert werden können – wie in der Vergangenheit geschehen. Hier führte er an, dass die studentischen Vertretungen nicht immer der Linie der Hochschulleitung folgen würden und die Entscheidungen der Studentenschaft teilweise emotional begründet seien. Insgesamt lobte Prof. Jahn jedoch die Richtung, in die sich die niedersächsische Wissenschaftspolitik bewegt.
Die Gewerkschaften waren durch die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Laura Pooth, und durch die ver.di Landesbezirksvorsitzende für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Marianne Putzker vertreten. Sie bemängelten die Beschäftigungsverhältnisse, vor allem im hochschulischen Mittelbau: "Wenn wir von prekären Beschäftigungsverhältnissen sprechen, dann ist das noch ein Euphemismus!", so Pooth. Marianne Putzker sprach viele Missstände in hochschulischer Lehre und Beschäftigung an und verlangte von den Politikern hier Verbesserungen zu schaffen.
Die Politikerinnen, die insgesamt sachlich und überzeugend argumentierten, konnten bei der Frage nach den sog. prekären Beschäftigungsverhältnissen keine befriedigende Lösungsidee anbieten. Stattdessen appellierten sie an die Gewerkschaften sich noch intensiver für die Belange der Hochschulbeschäftigten einzusetzen und spielten somit den Ball zurück.
Einig waren sich alle Anwesenden, dass die sog. Bachelor-, Masterreform falsch angegangen worden sei. Prof. Jahn dazu: " Wir haben es typisch deutsch gemacht!, d.h. es wurde nicht auf ausreichende Differenzierung hinsichtlich der verschiedenen Studiengänge geachtet, sondern schablonenhaft ein Modell für jeden Studiengang installiert." Trotz aller Herausforderungen stellten Prof. Jahn und die Ministerin heraus, dass die Reform jedoch auch vieles verbessert habe – alte Zöpfe sind gekappt und es gibt noch viel Gestaltungspotenzial, das es zu nutzen gilt. Dr. Carola Reimann führte an, dass die Qualität von Forschung und Lehre sich kontinuierlich verbessern würde und dies komme nicht zuletzt auch den Studierenden zugute, die ein Recht auf beste Lehre und Forschung hätten.
Insgesamt gab es wenig Dissens und es herrschte größtenteils in weiten Themenfeldern Harmonie, sodass die Diskussionsrunde einem Seminar glich, in dem argumentativ und sachlich, Möglichkeiten beleuchtet worden wie die Hochschullandschaft der Zukunft aussehen könnte. Gleichzeitig wurde klar, dass ohne eine Mehrheit auf Bundesebene die Länder nur teilweise die Herausforderungen anpacken können.
Die AfB in Braunschweig wird sich zusammen mit den Gewerkschaften und Beschäftigten des Universitätsbetriebes weiterhin massiv für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im hochschulischen Bereich einsetzen. Schon jetzt hätten auch die Universitätsvorstände die Möglichkeit Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter deutlich zu verbessern. Nicht nur die Politik, sondern auch die Direktorien seien in der Verantwortung.
Die Optimierung von Forschung und Lehre sei eine gemeinschaftliche Aufgabe, in die auch die Studierenden mit einbezogen werden müssten, so der Sprecher der Braunschweiger AfB, Dennis Scholze.