Mietpreisentwicklung: SPD für bezahlbare Mieten in Braunschweig

Wer aktuell eine Wohnung in Braunschweig sucht, kennt das Problem: Bezahlbare Wohnungen sind knapp und die realen Mietpreise steigen. Doch ist dies nur eine subjektive Wahrnehmung oder gibt es tatsächlich zu wenige Wohnungen in Braunschweig? Hierzu hat die städtische Wohnungsgesellschaft Nibelungen Wohnbau GmbH (NiWo) eine Wohnungsmarktprognose für die Stadt Braunschweig bei dem renommierten GEWOS-Institut in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Demnach steht die Stadt Braunschweig vor enormen Herausforderungen: Zu erwarten ist ein Anstieg der Bevölkerung bis zum Jahr 2020 auf knapp 260.000 Einwohner. Der demographische Wandel würde laut Prognose zu einer Veränderung in der Bevölkerungszahl und Bevölkerungszusammensetzung führen. Die Gründe dafür sind klar: Eine steigende Lebenserwartung und somit der steigende Bedarf an Wohnungen für Senioren auf der einen Seite, die niedrige Geburtenrate sowie ein späterer Zeitpunkt, zu dem Eltern Kinder bekommen auf der anderen Seite. Dieses hat schon heute direkte Auswirkungen auf die Quantität und Qualität der Wohnungsnachfrage in Braunschweig. Dieser Prozess werde in den nächsten Jahren weiter an Dynamik gewinnen und stellt damit die Stadt Braunschweig vor neuen Herausforderungen. Studierende und junge Familien spüren schon jetzt den Druck auf dem Wohnungsmarkt.

Aus der Wohnungsmarktprognose geht hervor, dass bis zum Jahr 2020 rund 4400 neue Wohnungen benötigt werden. Hier spielen neben den bereits genannten demographischen Faktoren auch die Attraktivität der Stadt, die gute Infrastruktur und die guten Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in unserer Region eine wichtige Rolle.

Die SPD-Ratsfraktion hat darauf bereits reagiert: Die Nibelungen Wohnbau wurde beauftragt, gemeinsam mit der Stadt ein Konzept zur Errichtung preisgünstigen Wohnraums in Braunschweig zu erstellen. Außerdem wurde die bisherige Dividendenabführung der Nibelungen an die Stadt – immerhin 1,3 Millionen Euro – für 2013 zu einer Rücklage zur Finanzierung der Errichtung preisgünstiger Wohnungen umgewidmet.

Im Projekt „Nördlichen Ringgebiet“, dem seit Jahren größten Wohngebiet, das zurzeit von der Stadt geplant wird, ist die Nibelungen als Entwicklungspartner beteiligt. Im Planungsabschnitt Taubenstraße, der als erstes ab 2015 realisiert werden soll, wird es für rund 20 Prozent der Wohnungen eine Mietpreisbindung geben.

Ihr William Labitzke
Medienbeauftragter der Braunschweiger SPD