Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung lud ein zur Podiumsdiskussion „Das Kindertagesstättengesetz im Dialog entwickeln“

Die AfB-Landesvorsitzende Elke Tonne-Jork und Uwe Santjes von der SPD-Landtagsfraktion und des Kultusausschusses eröffneten am Montag im Braunschweiger Haus der Kulturen den Dialog mit zahlreichen ErzieherInnen, ElternvertreterInnen und interessierten BürgerInnen. Als Expertinnen und Experten waren Norbert Henschel (Kinderhaus Frech Daxe), Franke Flake (Ratsmitglied, Ausschuss für Kultur und Wissenschaft), Werner Massow (Vorsitzender der Kirchengewerkschaft Niedersachsen) und Felizitas Dittmann (BBS 5 Fachschule/Fachoberschule für Soziales) vertreten.

Auf der Veranstaltung wurde intensiv über Forderungen an das neue Kindertagesstättengesetz diskutiert. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass die Anforderungen an das Berufsbild der Erzieherin, des Erziehers enorm gestiegen sind. Gleichzeitig fehlen zahlreiche Kräfte. Zusätzlich zur Novellierung des KitaG besteht nach Meinung vieler Anwesenden der Bedarf, das Berufsbild attraktiver zu machen, besser zu bezahlen und insgesamt bessere Berufsbedingungen zu schaffen sowie weitere berufsbegleitende Qualifizierungsmodelle zu entwickeln.

Aus der Praxis wurde die Forderung erhoben, im neuen KitaG die Freistellungs- und Verfügungszeiten auf 20% der Arbeitszeit für die intensiver gewordene Elternberatung und Verwaltungsarbeit zu erhöhen.

Aktuell ist im Bereich der Kindergartengruppen die Betreuungsrelation zwischen Gruppengröße und Betreuungskräften zu hoch. Alle Beteiligten sprachen sich daher klar für die dritte Kraft in einer Krippengruppe aus. Gleichzeitig wurde angemahnt, dass  zunächst die geltenden Qualitätsstandards von zwei regelmäßig tätigen Fachkräften pro Gruppe eingehalten werden müssen. Auf die Frage nach der Finanzierung erklärte Uwe Santjes, dass das Land ab 2015 die vollen Kosten 3. Kraft mit einem Stundenumfang von 20 Stunden übernehmen werde. Aus dem Publikum kam der Hinweis, dass bei der Festlegung des Betreuungsschlüssel erschwerende Anforderungen wie soziale Problemlagen oder Sprachförderbedarf als Quotienten berücksichtigt werden sollten.

Uwe Santjes wies darauf hin, dass die Novelierung des KitaG einige Zeit in Anspruch nehmen und es zwischenzeitlich Übergangsregelungen geben werde. „Der große Blumenstrauß an Maßnahmen kann nur Schritt für Schritt umgesetzt werden“, erklärte Santjes. Interessierte Bürger werden weiter am Prozess beteiligt.

Ihre Jessica Bangisa, Vorsitzende Arbeitsgemeinschaft für Bildungsfragen in Braunschweig