Gewalt hat viele Gesichter

Die aktuelle Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte (FRA) zeigt ein erschreckendes Bild auf. Mehr als jede dritte Frau in Deutschland und auch in der EU ist bereits Opfer von physischer oder auch sexueller Gewalt geworden. "Jede Frau muss das Recht haben, frei, gleichberechtigt und selbstbestimmt zu leben," unterstützt die Braunschweiger ASF-Vorsitzende Nadine Labitzke-Hermann den Grundsatz von Terre des Femmes, "leider ist das noch nicht Realität".

Seit 1999 ist der 25. November von den Vereinten Nationen anerkannt als internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. "Gewalt hat viele Gesichter, sie beginnt dort, wo Mädchen und Frauen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt werden, also bereits dann, wenn sie bestimmte Orte, Wege oder Situationen meiden müssen, um nicht beleidigt, belästigt oder bedroht zu werden" erklärt Labitzke-Hermann. International seien Genitalverstümmelungen, Zwangsverheiratungen oder Zwangsprostitution Realität. Auch wenn viele Gewaltformen vergleichsweise harmlose klängen, seien diese nicht minder verwerflich, findet die ASF-Vorsitzende.

Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Frauen beginne mit der 'alltäglichen Anmache', mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen, die wohl jede Frau und jedes Mädchen kenne. Weil sie so häufig vorkomme, werde sie häufig als 'normal' hingenommen und gar nicht mehr als Gewalt bewertet. Dabei würden Diskriminierungen verschiedener Art Frauen auch in der Werbung, in den Medien im Internet etc. begegnen, nicht selten werde hier Gewalt an Frauen verherrlicht oder zu Gewalt an Frauen aufgerufen. "Hier sind wir alle gefragt, uns gemeinsam gegen Gewalt zu wehren und nicht einfach hinzunehmen," fordert die Braunschweigerin.

Etwa ein Viertel aller Frauen in Deutschland laut Studie der FRA Opfer von häuslicher Gewalt. Einen Überblick über Unterstützungsangebote in Braunschweig gibt es HIER.

Ihre Nadine Labitzke-Hermann, Vorsitzende Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)