
Er erklärte, die Demonstration des Bündnisses gegen Rechts sei ein Votum für die Meinungsfreiheit und gegen Rassismus. Deutschland habe auf Grund seiner Geschichte eine Pflicht, Flüchtlingen beizustehen. Natürlich gebe es auch hier Menschen mit Sorgen und Problemen, aber unser Land sei stark genug, die Herausforderung anzunehmen und Unterstützung zu leisten. Deutschland könne nicht einerseits für freien Handel mit Gütern aus Ländern in aller Welt eintreten und gleichzeitig die Menschen aus diesen Staaten ausgrenzen.
„Das Demonstrationsrecht ist etwas wunderbares“, erklärte Bachmann, aber wenn Nationalisten, Rassisten und andere Radikale es für ihre Zwecke einspannten, müsse man dagegen halten. Darin seien sich alle im Niedersächsischen Landtag vertretenen Parteien einig, für die er heute hier sprechen dürfe.
Die Demonstranten der BRAGIDA seien zur Hälfte bekannte Neonazis und jeder unzufriedene Bürger, der zu ihren Veranstaltungen komme, müsse sich darüber klar sein, mit wem er sich da solidarisiere.
Eine offene Gesellschaft dürfe sich von diesen Extremisten nicht einschüchtern lassen, verlangte Bachmann. Er rief zu Toleranz und respektvollem Miteinander der Menschen aller Kulturen und Religionen auf.
Als aktiver Karnevalist bedauere er die Absage des Karnevalsumzugs natürlich sehr, die auf Grund der Bedrohung durch „einzelne fehlgeleitete Islamisten“ nötig wurde, aber auch auf Seiten der BRAGIDA stünden Extremisten, nur mit einer gegensätzlicher Ideologie, die zu Gewalt und Hass aufriefen. Bachmann bemerkte, die Muslime in Braunschweig hätten gern beim Karnevalsumzug mitgefeiert und wollten sich im nächsten Jahr auch daran beteiligen, nach dem Motto: „Jetzt erst recht.“ Das erklärte auch Hayri Aydin, der Vorsitzende des Rats der Muslime Braunschweig, in seinem späteren Redebeitrag.
Der Terrorismus der Baader-Meinhof-Bande sei damals auch nicht ursächlich auf die teils christlichen Elternhäuser einiger Terroristen zurückgeführt worden, erinnerte Bachmann. Am Ende seiner Rede rief er zum Engagement „gegen Gewalt und Hasstiraden auf“.
Vom Kohlmarkt, dem Startplatz der Demonstration, startete der Zug nach mehreren Redebeiträgen und kulturellen Programmpunkten zum Domplatz, wo gegen BRAGIDA lautstark protestiert wurde.
ihre Sigrid Herrmann, SPD Braunschweig