April-Kolumne „HEIE ALARM“ mit Jan-Heie Erchinger

Liebe Braunschweigerinnen und Braunschweiger, die April-Kolumne "HEIE ALARM" mit Jan-Heie Erchinger ist raus. Der Pianist, Keyboarder und Produzent ist auch stolzer Sozialdemokrat und will das in seiner Kolumne auch kund tun. -- Die SPD Braunschweig freut sich über dieses nicht ganz selbstverständliche Bekenntnis und wünscht viel Spaß beim Lesen!

Jan-Heie Erchinger

HEIE ALARM | „Unsere SPD darf sich neu entwickeln“


Liebe Genossinnen & Genossen,

Unsere SPD darf sich neu entwickelnYeah!

Wisst ihr, was im Moment wirklich schön ist?

Durch die ähhh sagen wir mal aufrüttelnden Umfrageergebnisse für unsere geliebte SPD, fühlen sich viele aufgefordert uns Tipps & Ideen zu geben. Und zwar darüber, wie wir final wieder nach vorne kommen.

Gut so!

Es ist eine Wohltat, den Spiegel aufzuschlagen und mindestens 2 fette Artikel machen sich darin ernsthafte und gute Gedanken über die SPD! Und zwar endlich mal ohne vordergründigen Spott oder ungerechte Schelte – nein, wirklich konstruktiv und interessiert!

Ja, liebste Genossinnen & Genossen, die 20%-nur-jeder-Fünfte-im-Bund-Umfragen bringen alle zum Nachdenken, Analysieren und Diskutieren. Über die Sozialdemokratie!

Ich freue mich sehr, dass endlich mal neutral und fair zB. in diesem aktuellen Spiegel vom 16.4.16 steht (und geiler geht schwer!): ,,Die Partei regiert solide, hat sozialdemokratische Anliegen durchgesetzt!´´. Ja, liebe Freunde – im Bund haben wir als Juniorpartner mit unseren ca. 25 % bei der letzten Wahl, richtig fett geliefert!! So sieht´s aus!

Was für ein neues Gefühl für mich als Sozi. Auf einmal bekomme ich nicht mehr Kopfschütteln oder Siggi-Hetze um die Ohren, sondern die Menschen um mich herum sorgen sich ernsthaft um die SPD. Sie lassen Interesse an einer lebendigen, starken SPD raus – die für Gerechtigkeit sorgen soll.

Panama….hehe …Soziale Durchlässigkeit / Gerechtigkeit / Barmherzigkeit / VW Krise u.v.m. .
Die Menschen merken, dass es verdammt noch mal unklug wäre, uns in der politischen Landschaft immer kleiner werden zu lassen. Es ist dies ein emotionales, affektives Gefühls-Merken. Es ist ähnlich wie bei einem Kind, dass erst bei schwerer Krankheit eines Elternteils richtig mitbekommt, wie heftig, traurig und schlimm ein Fehlen bzw. Weg-Sein für das Kind wäre.

Ja – und das ist ok, dass das mal in dieser Heftigkeit abgeht, liebe Mitbürger – es wäre wirklich Panik-Anfalls-würdig, wenn unsere deutsche Sozialdemokratie zu stark abkacken würde!
Und – es ist und wäre in hohem Maße ungerecht!

Auch in diesem Spiegel schreibt Elke Schmitter unter ´Bist Du noch da SPD?´:

,,Wo sie (die Sozialdemokratie) verwirklicht ist, sind die Menschen am tiefsten zufrieden mit ihrem Los.´´ Dann schreibt sie, dass die Sozialdemokratie bei uns ´nicht verwirklicht´ sei und deswegen eigentlich ´gewollt´ sei.

Darüber müsste man diskutieren; ich meine, weil ich allerdings auch eher ein Glas-halbvoll-Typ bin, dass bei uns sehr, sehr viel Sozialdemokratie verwirklicht ist und dass das ganz wunderbar ist! Erneute Hausaufgabe: bitte macht mal ´ne Liste von verwirklichten Sozialdemokratie-Projekten, das macht Spaß, liebe Leute!

Einen sehr interessanten und wichtigen Gedanken formuliert sie noch, den auch ich und andere meiner GenossInnen in den letzten Jahren in Gesprächen mit mir problematisiert hatten: ,,…Hier wird gerade eine Chance vergeben. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass die Partei von den alten Vereinsstrukturen nicht lassen mag. Wenn die SPD wieder stilbildend werden will, dann wäre stolze Barfüßerei ein guter Beginn. Kein Festhalten mehr an fleißigen Karrieren, am Nelkenverteilen und Plakatekleben, keine Angst mehr vor Seiteneinsteigern…´´.

Super Elke Schmitter, ich könnte mir vorstellen, dass dieses ein ganz wichtiger Punkt ist!
Lasst uns offen gegenüber begabten, frischen TypInnen und Typen sein, die vielleicht vorher ihre Hörner bei NGOs oder in der Wirtschaft, in Musik oder Sport abgestossen haben – die vl nicht erdig SPD-sozialisiert sind, die aber Feuer und Flamme für unsere Ziele sind und die auch unter unserer Fahne abgehen, arbeiten und vor allem GEWINNEN könnten.

Ist unsere Partei-Struktur in Ortsverbänden und Basis-Meetings offen genug für Talente?
Ist es richtig, dass Jüngere unbedingt Jungsozialisten genannt werden müssen oder Bock auf Zeltlager haben sollten, hehe?

Super wäre auch damit zu werben, dass man bei uns Karriere machen kann und könnte, wenn man wirklich was zu bieten hat. Ich will mich persönlich in meiner vermeintlichen Wichtigkeit definitiv nicht überhöhen – aber diesen leichten Gartenvereins-Spirit nahm auch ich bei meinem Beitritt etwas war: in Anfang/Mitte der 90er trat ich bei Isolde Saalmann in einem Altenheim-Raum neben dem Gliesmaroder Bad in diese wunderbare Partei ein. Weil ich gerade mit Jazzkantine schönen Erfolg hatte und regelmäßig riesige Auftritte  bzw. auf internationalen Festivals (Montreux / Jazz Baltica u.v.a.) spielte, meinte ich, dass es doch nett sein könnte, wenn ich auf einer internen SPD Veranstaltung mal etwas Solopiano zum besten geben könnte.

Nach dem ich dann in der Schlossstrasse im dritten Stock mein Piano aufbaute und bei einem gemütlichen Zusammensitzen inspiriert los jazzte, bekam ich erst mal ´n zünftigen Anschiss von einer rüstigen Oma, dass ich doch bitte mal etwas leiser spielen sollte, man könnte sich gar nicht so gut unterhalten…haha.

Das ist ja einerseits völlig richtig und es ist ja auch cool und erdig, wenn eingebildeten Jungspunden, wie mir damals, in so einer Situation vor ca. 22 Jahren mal gezeigt wird, dass man nix Besseres ist. Irgendwie kam ich mir aber nicht so richtig beschützt vor, vor dieser resoluten Oma hehe… und hinten raus fühlte ich mich sogar einen Hauch unterbewertet. Ich war jedenfalls erst mal nur überschaubar motiviert, stärker zuzusteigen.

Natürlich war es auch eine schöne und wichtige, demütige Erfahrung, auf der Jasperallee Nordseite Flyer oder den Klinterklater zu verteilen – und das muss ja auch sein!

Ist ok!!! Wie gesagt, ich will mich nicht als den tollen Helden darstellen, der sich herablässt der SPD zu dienen – NEIN!

Aber – so richtig ´interessiert abgeholt´ fühlte ich mich als motivierter Neu- oder Quereinsteiger eben nicht.
Wunderbar ist es jedenfalls heute, dass sich die Menschen in diesem Moment der Verstetigung fieser Umfragen, richtig Dolle für unsere SPD interessieren. Sehr gut!

Hier liegt eine riesige Chance für uns! Kommunizieren wir offen und interessiert unsere Ziele. Werben wir aufrichtig und auch gerne freundlich für Mitglieder und Wählerstimmen. Lernen wir aus Siegen & Niederlagen und lassen wir das hinterfotzige Führung-kritisieren weg.

Ich kann die übertriebenen Gabriel-Kritiker nicht mehr hören! Er ist gewählt, das war gerecht und deswegen sammeln wir uns solidarisch hinter ihm. Man kann ja gerne bei nächster Gelegenheit gegen ihn antreten, wenn man will. Etwas meckern ist immer ok – No Problem, aber bitte nicht übertreiben!

Also noch mal – Das Interesse der Menschen an uns ist geweckt.

Machen wir was draus!

Gerecht für Gerechtigkeit! Fair, modern und positiv!

Unsere SPD biegt gerade spürbar speedy in die GEWINNERSTRASSE ein.

Yeah, liebe Genossinnen & Genossen!

Ja zu unserer SPD – ich bin stolz, SPDist zu sein! SPD – HURARRRRRRR! Wir sind die Toffen!

Euer Heie