Wird sie die Erste? Lesung und Diskussion zur Autobiografie von Hillary Rodham Clinton

Am 8. November finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Zum ersten Mal hat eine Frau die Chance, als Präsidentin ins Weiße Haus einzuziehen. Dies nahmen Dr. Carola Reimann MdB und die Braunschweiger Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) zum Anlass, am Mittwoch zu einer Lesung und Diskussion über die Autobiografie von Hillary Rodham Clinton einzuladen. Birgit Schollmeyer, Geschäftsführerin der Buchhandlung Bücherwurm, las verschiedene Auszüge des Buches, woraufhin die Anwesenden über den Werdegang und die politische Ausrichtung und Chancen der Kandidatin diskutierten.

Birgit Schollmeyer und Dr. Carola Reimann
Birgit Schollmeyer, Geschäftsführerin der Buchhandlung Bücherwurm
Nadine Labitzke-Hermann, Vorsitzende der ASF Braunschweig
Lesung im Heinrich-Jasper-Saal der SPD Braunschweig

Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, sozialer Aufstieg der Familie, gute ehrgeizige Schülerin und Besuch eines der besten Colleges in den USA waren Themen des Abends. Birgit Schollmeyer berichtete über die Stationen ihres Lebens: von der Republikanerin zur Demokratin, juristische Karriere, Wahlkampf, First Lady, Senatorin, Außenministerin, Präsidentschaftskandidatin. Die Biografie machte deutlich, dass Hillary Rodham Clinton weiß, was sie will und sich durchkämpft.

"Clinton ist Polit-Profi. Der Titel ‚Gelebte Geschichte‘ ist mehr als passend", findet Birgit Schollmeyer. „In der Autobiografie liest man über viele wichtige politische Ereignisse der USA. Hillary Clinton ist in vielen Bereichen eine der ersten Frauen oder auch die erste Frau gewesen und ist es heute wieder als erste Präsidentschaftskandidatin.“ Schollmeyer zeigte sich hoffnungsvoll dass sie es auch ins Weiße Haus schaffe.

„Alle Präsidenten haben sich in der Vergangenheit an einer Gesundheitsreform versucht. Die Gesundheitsreform spielt auch bei dieser Wahl wieder eine entscheidende Rolle“, zeigte Dr. Carola Reimann auf. Die Gesundheitsexpertin erklärte, welche Ideen bei Barack Obama im Gespräch seien, die von Clinton weiterverfolgt werden sollen. „Für die USA bedeutet dies eine grundlegende Verbesserung der Situation für viele Menschen. Die scheinbar immer noch existierende Angst vor dem Kommunismus wird an dieser Stelle populistisch ausgenutzt. Aus unserer Perspektive betrachtet, bleiben diese Forderungen jedoch weit hinter den europäischen Systemen zurück“, betonte die SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Carola Reimann.

Bei den Präsidentschaftswahlen gehe es kaum mehr um Kompetenz und Inhalte, der persönliche Auftritt der Bewerberinnen und Bewerber stehe im Vordergrund, TV-Duelle bestimmen das Bild, kritisierten die Gäste der Diskussion. Als Frau werde Clinton hier stärker unter die Lupe genommen, sie werde als zu kühl und sachlich bewertet. Würde sie so unvorbereitet und ohne Faktenwissen wie Donald Trump im Fernsehen auftreten, wäre sie chancenlos für das Amt der Präsidentin.

„Die erste Frau zu sein, heißt Vorreiterin zu sein für weitere Frauen, die noch kommen werden“, fasst Nadine Labitzke-Hermann zusammen. Die Vorsitzende der ASF prognostizierte: „Sollte Clinton Präsidentin werden, wird sie weiterhin ganz genau beobachtet werden. Jeder Fehler, den sie macht, wird mit Sicherheit ausgeschlachtet werden. Ihr Werdegang jedoch zeigt, dass sie stark genug ist, dies durchzustehen.“

Mit diesem Fazit stieß sie auf zustimmendes Nicken im Publikum. Alle zeigten sich zuversichtlich, dass Hillary Rodham Clinton im November die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika werden wird.

Text: Nadine Labitzke-Hermann
Fotos Cornelia Winter