
Althusmann behauptet, er hätte erst am 28. Juli zum erste Mal mit Twesten über ihren Wechsel von den Grünen zur CDU gesprochen. Am 9. Juni hätte er mit ihr nur einen „Smalltalk“ geführt. Sie selbst erklärt aber, ihr Wechsel zur CDU sei ein lange gereifter Prozess gewesen.
Allerdings hatten Bachmann und andere beobachtet, wie sich Althusmann und Twesten schon am 9. Juni am Rande einer Feier des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Niedersachsen zum 70. Geburtstag des Vorsitzenden im Congress Centrum Hannover mindestens zehn Minuten lang in einer verschwiegenen Ecke im Flur an einem Stehtisch besprachen. Sie stecken „die Köpfe zusammen“, wie Bachmann bemerkte. Er hatte damals schon ein äußerst ungutes Gefühl, denn ihr Verhalten wirkte „konspirativ“.
Zu diesem Zeitpunkt Anfang Juni war Twesten gerade in ihrem Wahlkreis Rotenburg vom eigenen Kreisverband der Grünen nicht wieder zur Landtagswahl aufgestellt worden. Sie unterlag der Gegenkandidatin mit 10 gegen 17 Stimmen. Der grünen Basis missfiel, dass Twesten über eine Koalition mit der CDU sprach. Auch frühere Alleingänge, beispielsweise bei der Wahl der Landrätin in Rotenburg, und wenig Bewegung in einem Arbeitskreis dessen Vorsitzende sie war, hatten die Basis verärgert.