Besuch der Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße

Erinnerungen und Gedanken an der Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße


Auf dem Weg zur Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße werden die Besucherinnen und Besucher von dem blau leuchtenden Schriftzug "Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit"  auf dem Parkplatz des "Brawo-Parks" angesprochen. So erging es auch den 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die der Einladung durch das "Sommerprogramm 2017 der Braunschweiger SPD"  zum Besuch der Gedenkstätte gefolgt sind, einem authentischen Ort, der auf die Geschichte des KZ-Außenlagers verweist. In seiner Begrüßung sprach Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann seine besondere Verbindung zum Arbeitskreis Andere Geschichte und zur Gedenkstätten-Kultur an. Annegret Ihbe begrüßte die Gäste im Namen des SPD-Unterbezirks und zeigt sich sehr zufrieden, dass das Angebot der SPD wieder auf großes  Interesse gestoßen ist.

"Das geht mir unter die Haut", so eine Besucherin, als sie die detaillierten Ausführungen  von Frank Erhardt vom Arbeitskreis Andere Geschichte mit Hilfe von Plänen über die Baracken und Gebäude des Lagers verfolgt. "Einige 100 Gefangene kamen in diesem KZ-Lager auf Grund unzureichendere Verpflegung, miserabler hygienischer Bedingungen und mangelnder medizinischer Versorgung ums Leben", so Erhardt. "Zeitweise wurden 800 Häftlinge hier untergebracht, die im nahe gelegenen  LKW-Werk Büssing in der Produktion arbeiten mussten", ergänzt er.

Tief beeindruckt und bewegt zeigten sich alle Gäste bei der Filmeinspielung mit dem Zeitzeugen Semmy Frenkel, der seinen Leidensweg als ehemaliger Häftling in einem Interview erzählt. Der 1926 in Braunschweig geborene, kam mit seiner Familie über Polen wieder zurück als Häftling nach Braunschweig, und zeigte 1998 die schmerzliche Geschichte seiner Familie auf.

Das von der Hamburger Künstlerin Sigrid Sigurdsson geschaffene Konzept der Gedenkstätte umfasst auch ein "Offenes Archiv", in dem Braunschweiger Einzelpersonen und auch örtliche Initiativen ihre Erinnerungen und Gedanken hinterlegen können. Sie werden jeweils in einer Kassette gesammelt und seit 1997 wurden bereits über 100 Kassetten zusammengetragen. Die Gäste konnten Einblick nehmen in die Kassette von Semmy Frenkel mit seiner Familie. Die persönlichen Texte und Fotos waren sehr ansprechend. Eine weitere Kassette ist dort niedergelegt von Klaus Rieke über Kuno Rieke,  geb. 15.07.1897, SPD-Landtagspräsident und KZ-Häftling. Erinnern, Gedanken, Gedenken…. 2 Stunden reichten nicht aus, die Gäste hatten noch viele Fragen und Frank Erhardt  antwortete sehr konzentriert. Vielen Dank, Frank Erhardt,

 

Annegret Ihbe

SPD-Unterbezirk

stellv.Vorsitzende