Es mag sich zunächst wie ein schlechter Scherz angehört haben: Nach dem bekanntlich hochumstrittenen AfD-Bundesparteitag im vergangenen Herbst wird nun auch die niedersächsische AfD ihren Landesparteitag am 11. und 12. September in Braunschweig abhalten. Zwar nicht erneut in der Volkswagenhalle, dafür aber in einem etwas kleineren Eventcenter in unserer unmittelbaren Nachbarschaft – im Westlichen Ringgebiet. Für die SPD Braunschweig sind beide Veranstaltungen naturgemäß ein großes Ärgernis, aber auch eine Herausforderung. Denn wir Braunschweigerinnen und Braunschweiger haben bewiesen, dass wir auf derartige Veranstaltungen die richtige Antwort finden können.
Man kann sich seine Gäste bekanntlich nicht immer aussuchen aber wir sind überzeugt, dass insbesondere das Westliche Ringgebiet über eine starke Zivilgesellschaft verfügt, die die demokratischen Werte und die Fahne der Toleranz hochhalten kann und der AfD mit friedlichen und bunten Mitteln zeigen wird, dass wir ihre Form der Politik nicht billigen. Schließlich haben wir alle noch die Bilder von dem unfassbar breiten wie eindrucksvollen Protest gegen den AfD-Bundesparteitag im vergangenen Jahr im Kopf: Braunschweigs Bürgerinnen und Bürger haben bewiesen, dass rechte Ideologen hier keine Bühne bekommen sollen – warum sollten wir das nicht nochmal demonstrieren, friedlich und voller Kreativität?
Wir Braunschweiger sind stolz auf unsere weltoffene Stadt. Stolz auf eine Stadt, die dem als „Hitlerjunge Salomon“ bekannt gewordenen Sally Perel in diesem Jahr ihre höchste Auszeichnung, die Ehrenbürgerwürde, verleihen wird. Auf eine Studentenstadt mit internationalem Ruf, der Heimat vieler Menschen aus unterschiedlichen Nationen; mit bunten Festen wie dem Sommerlochfestival oder dem Internationalen Fest auf dem Kohlmarkt. Wir Braunschweigerinnen und Braunschweiger sind stolz auf unsere Vielfalt und wir als Sozialdemokratie haben uns natürlich schon in unserer DNA und in der aus den Schrecken des Nationalsozialismus erwachsenen Verantwortung dem Kampf gegen Rechts verschrieben. Kurzum: Dass die AfD ausgerechnet hier bei uns in Braunschweig erneut Station macht, ist zwar nur schwer zu ertragen, sollte uns aber nicht Bange machen!
Lasst uns daher gemeinsam am 11. und 12. September ein starkes Zeichen setzen – nicht nur gegen die AfD, sondern generell gegen Rechtsextremismus überall in der Welt!
Mit solidarischen Grüßen,
Dr. Christos Pantazis Christoph Bratmann
Vorsitzender SPD Braunschweig Vorsitzender SPD-Ratsfraktion Braunschweig
Stefan Hilger
Vorsitzender SPD-Fraktion im Bezirksrat Westliches Ringgebiet