SPD-Abgeordnete lehnen Endlager für atomare Abfälle in der Region Braunschweig ab – Bosse und Pantazis: „Kaum möglich, hierfür Akzeptanz zu schaffen“

Nach der Vorstellung des Zwischenberichts „Teilgebiete“ der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am heutigen Montag, 28. September fordern die SPDLandtagsabgeordneten Marcus Bosse (Wolfenbüttel) und Dr. Christos Pantazis (Braunschweig), die bereits überproportionalen Belastungen der Menschen in der Region Braunschweig bei der Endlagersuche zu berücksichtigen: „Mit Schacht Konrad, Morsleben, und Gorleben sowie dem Asse-Schacht bei Remlingen haben die Bürgerinnen und Bürger der Region Braunschweig bereits Erfahrung im Umgang mit den Risiken der Atommülllagerung. Wir glauben nicht, dass es in dieser Region möglich sein wird, die dringend benötigte Akzeptanz für ein weiteres Atommüllendlager zu schaffen“, so die beiden Mandatsträger.

Die BGE hat in ihrem Bericht dargestellt, welche Flächen sich aus ihrer Sicht bundesweit als potentielle Standorte für ein Atommüllendlager eignen. „Wichtig ist, dass das Suchverfahren geowissenschaftlichen Abwägungskriterien folgt und sich kein Bundesland, wie es Bayern derzeit praktiziert, einer offenen Endlagersuche verschließt. Gleichzeitig gilt es aber auch zu berücksichtigen, dass auf Regionen, die sich bereits überproportionalen Belastungen durch atomare Abfälle ausgesetzt sehen, Rücksicht genommen wird. Und das trifft eindeutig auf die Region Braunschweig zu“, so Bosse, der auch atompolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist: „Kein Bundesland darf sich wegducken und hoffen, dass der vergiftete Kelch an ihm vorüber geht!“ Pantazis ergänzt: „Die Toleranz der Menschen hier in der Region ist bereits arg strapaziert. Wir werden die Vorschläge der BGE daher intensiv prüfen, denn eines ist klar: mit der SPD wird es in unserer Region keinen pauschalen Freifahrtschein für einen Atom-Endlagerstandort geben.“

Aus Bosses Sicht ist zudem die Transparenz beim Standortauswahlverfahren von größtmöglicher Bedeutung: „Nur wenn sämtliche zur Entscheidungsfindung getroffenen Schritte transparent und wissenschaftlich begleitet getroffen werden, ist die Umsetzung hin zur Schaffung eines Endlagers möglich. Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Regionen, die für ein Endlager in Frage kommen, ist entscheidend für das gesamte Vorhaben. Diesen Dialog kann man nur führen, wenn man sich keine Versäumnisse in Sachen Transparenz vorwerfen lassen kann. Die BGE leistet hier bislang sehr gute Arbeit und ich hoffe, dass dieser Weg auch künftig beibehalten wird.“