Unterstützung für klinische Medikamentenstudie – Schütze: „Medikamente sind wichtige Säule der Pandemiebekämpfung“

Bild: Cornelia Winter

Die Antikörperforschung war in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Thema. Wirksame Corona-Antikörper-Medikamente haben das Potential, die Gesundheitssysteme unabhängig vom Inzidenzwert und damit vom Infektionsgeschehen deutlich zu entlasten. Dieser Aspekt hat bisher viel zu wenig Beachtung in der Diskussion um Maßnahmen erhalten. Es ist daher unverständlich warum die Braunschweiger Biotech-Unternehmen Yumab und Corat Therapeutics bisher keine finanziellen Mittel für die klinische Studie ihres Antikörpertherapeutikums gegen Covid19 vom Bund erhalten haben.

„Die Entwicklung wirksamer Medikamente stellt einen wichtigen Baustein für die akute aber auch nachhaltige Bekämpfung der Pandemie dar. Wenn schwere Verläufe von Covid19-Infektionen durch ein Therapeutikum verhindert werden können, sinkt die Gefahr der Überlastung der Gesundheitssysteme deutlich. Selbst hohe Infektionsraten und Inzidenzwerte würden ihren Schrecken verlieren, da diese Medikamente eine lebensbedrohliche Erkrankungen mit dem Virus verhindern können“, erklärt Annette Schütze, Mitglied im Sozialausschuss, sowie im Ausschuss für Wissenschaft und Kultur. „In der Pandemiebekämpfung stehen bisher die Vorsichts- und Hygienemaßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens, Testungen, sowie die Impfung als Ausweg aus der Pandemie im Fokus. Die medikamentöse Behandlung bietet aber als vierte Säule der Pandemiebekämpfung einen zusätzlichen Weg für den langfristigen und nachhaltigen Umgang mit dem Coronavirus. Dieser Weg ist bisher nicht genug berücksichtigt worden“, stellt Schütze fest.

„Auch wenn wir die Pandemie besiegt haben, wird das Corona-Virus nicht verschwunden sein und es wird auch weiterhin Menschen geben, die an Covid19 erkranken. Für künftige wie aktuell Erkrankte bietet das von Yumab und Corat entwickelte Therapeutikum eine große Chance. Das Land Niedersachsen hat dieses Potential bereits im Sommer des vergangenen Jahres 2020 erkannt und finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Trotz intensiver politischer Fürsprache, scheint die Medikamentenentwicklung jedoch in den Bundesministerien für Gesundheit und Wirtschaft weiterhin ein blinder Fleck zu sein. Sollte die Dringlichkeit auf der Bundesebene weiterhin nicht erkannt werden, muss das Land prüfen, welche Mittel für die klinische Studie zur Verfügung gestellt werden können. So wäre zu klären, ob Mittel aus dem Venture Capital Fond des Landes Niedersachsen genutzt werden können, um wenigstens die nächste Phase zu finanzieren“, fordert Schütze.